2023

Unternehmer des Jahres 2023, Kategorie Kleinstbetriebe

am 18.10.2023 wurden wir mit dem 2. Platz belohnt

Redakteur Michael Hausenblas berichtet im "DerStandard" über uns. Ein recht feines Interview mit ein paar Details über die Beweggründe Fotograf geworden zu sein.

WAR FRÜHER ALLES BESSER?

Fotograf: "Ein makelloser Mensch ist stinklangweilig"

Michael Weinwurm führt das Fotostudio seiner Eltern aus den 70ern weiter. Er meint, genau zu wissen, wie er Menschen ablichten muss, damit sie gut ausschauen

Gespräch/Michael Hausenblas

7. Mai 2023

"Begonnen hat alles mit meinen Eltern. Sie haben das Geschäft 1974 im 7. Bezirk gegründet, wobei ich erwähnen möchte, dass während der Anfangszeit primär in unserer Wohnung gearbeitet wurde. Die erste richtige Niederlassung befand sich dann an der Adresse Burggasse 61. Anfängliche Aufträge für Fotos kamen damals in erster Linie von Kindergärten und Schulen. Später folgten Passbilder und Porträts, Ende der 70er-Jahre kam das Ablichten von Hochzeitsgesellschaften hinzu.

Mich hat Fotografie immer schon interessiert. Mein Vater war vor der Eröffnung des Studios im Bereich der 'Kolportage' bei der 'Kronen Zeitung' tätig, als Organisator, wenn man so will. Dort konnte ich mir immer wieder ein paar Schilling dazuverdienen. Als ich genug Geld zusammen hatte, kaufte ich mir meine erste Kamera, eine Canon TLB, natürlich analog. Durch sie hat mich das Fotovirus endgültig gepackt, und ich wechselte vom Gymnasium auf die Grafische Lehr- und Versuchsanstalt, wo ich vier Jahre lernte. Es folgte ein Jahr Praxis und schließlich die Meisterklasse für Fotografie. Das war 1981. Ein paar Jahre später übernahm ich die Geschäftsleitung. Das lief irgendwie fließend.

Mir taugt die Abwechslung

Später dann hatte das Unternehmen drei Standbeine, eines davon war ein Souvenirgeschäft in Schönbrunn, dann gab es ein Hochzeitsmodengeschäft auf der Mariahilfer Straße und auch noch das Studio, wobei dieses aus drei Filialen im 6., 10., und 7. Bezirk bestand. Das war zu Zeiten der analogen Fotografie. Heute fotografieren wir ausschließlich digital. Analog ist bei uns nur mehr der Drucker.

Die Belegschaft des Unternehmens umfasste einst 21 Menschen. Heute gibt es nur mehr das Studio, in dem wir zu zweit arbeiten, ich und meine Frau. Das passt gut so. Seit zwei Jahren sind wir im 1. Bezirk ansässig, auf gut 200 Quadratmetern gleich beim Ronacher. Die Frequenz hier ist besser. Und die Lage. Die Burggasse ist mittlerweile eine einzige Verkehrshölle, und wir hätten sehr viel Geld in den Standort investieren müssen. Wir bezahlen hier genauso viel Miete wie damals in Neubau. Vielleicht haben wir dort auch jahrelang zu viel bezahlt.

Mir taugt die Abwechslung, die der Job mit sich bringt, wobei mir Porträts schon besonders am Herzen liegen. Jeder Mensch ist anders, man muss sich auf jeden einstellen. Wir fotografieren kaum Models, das bedeutet, die Herausforderung besteht darin, für Entspannung zu sorgen. Die zu finden fällt manchen Leuten schwer, schließlich müssen sie sich vor der Kamera nach außen präsentieren. Ich sage immer, zehn Prozent des Porträts bestehen aus Handwerk, 90 Prozent aus Psychologie. Ich muss mit der Kundschaft warm werden und herausfinden, was sie eigentlich braucht. Das klappt so gut wie immer. Viele sind mit sich selbst nicht zufrieden. Sie wollen zwar nicht besser aussehen, als sie es tun, aber zumindest gut. Es gibt ja niemanden, der makellos ist, und das ist mehr als in Ordnung. Ein makelloser Mensch ist stinklangweilig. Makel gehören zum Charakter, und der gehört zum Bild dazu. Gleichzeitig muss man Makel auch nicht negativ wirken lassen. Wegen des Psychologiefaktors ins Fotostudio Wofür mein Herz weniger schlägt, ist die Produktfotografie. Bei Katalogaufnahmen geht es mehr oder weniger meistens um dasselbe. 70 Prozent fotografieren wir im Businessbereich, die Rede ist von Pressebildern, Porträts für Bewerbungen und dergleichen. Der Rest besteht aus Passbildern, Familienfotos, Innenaufnahmen und Produktbildern. Hochzeiten sind eher ein kleiner Part und basieren meist auf Mundpropaganda. Ich sehe das Aufkommen der Digitalfotografie und damit einhergehend die Entwicklung, dass heutzutage so gut wie jeder und jede eine Kamera in Form eines Smartphones dabeihat, als Chance und Herausforderung. Wir sind sehr früh in die Digitalfotografie eingestiegen, vor gut 25 Jahren. Heute werden in jeder Sekunde weltweit ein paar Millionen Bilder geschossen. Für uns bedeutete das alles, noch stärker auf Service zu setzen, auf Qualität sowieso. Einfach so einen Filter über ein Bild zu legen, das spielt’s bei uns nicht. Die nächste Herausforderung für die Branche ist auch schon da, ich spreche von der KI. Aber das ist eine andere Geschichte. Warum man in Zeiten von Super-Smartphones und Digi-Kameras noch immer zu uns ins Studio kommen soll? Nun, da muss ich wieder den Psychologiefaktor ins Spiel bringen. Wir wissen, wie jemand gut ausschaut. Nicht jedes Bild, das einem Porträtierten gefällt, taugt auch anderen, also Kunden des Auftraggebers oder anderen ‚Benutzern‘ des Bildes. Das gilt zum Beispiel für ein Businessporträt, aber auch für ein Geschenk innerhalb der Familie. Ihre Großmutter sieht Sie vielleicht ganz anders, als Sie selbst das tun. Kurz gesagt, es geht nicht nur um ein gutes Bild, sondern um die Aussage, die darin steckt. Da ist der Profi im Vorteil. Bei uns muss das Ergebnis für die Kundschaft stimmen. Diesen Druck haben Hobbyfotografen eher nicht.

Kein Nostalgiker

Ob früher alles besser war? Ich sehe mich als Menschen, der in der Zukunft lebt und das gern tut. Die Vergangenheit sehe ich als bewältigt und abgehakt. Ich bin an dem interessiert, was auf uns zukommt. Klar sind schöne Erinnerungen etwas Wunderbares, aber ich würde mich keinesfalls als Nostalgiker bezeichnen.

Ich denke, die Erziehung war früher eine andere, ob das besser war oder nicht, kann ich nicht sagen. Früher sind die Kinder in der Straßenbahn aufgestanden, wenn eine ältere Dame keinen Sitzplatz fand. Heute ist es umgekehrt. Was besser ist? Ich weiß es nicht. Da maße ich mir kein Urteil an. Meine Enkelkinder würden wahrscheinlich aufstehen, wenn eine betagtere Person eine Sitzgelegenheit sucht. Sagen wir es so, ich habe ein traditionelleres Verhaltensbild vor Augen, also lautes Telefonieren in den Öffis muss ich auch nicht haben. Es gibt Grenzen gegenüber anderen." (Michael Hausenblas, 7.5.2023)

Weinwurm vor seinem Studio im ersten Bezirk.

Foto: © Michael Hausenblas

Porträts sind die Leidenschaft von Weinwurm.

Foto: © Michael Hausenblas

2022

8.7.2021 die Wiener Wirtschaft berichtet mit einer ganzen Seite von unseren mutigen Entscheidung den fast 40 Jahre gewohnten Standort zu verlassen.

Am 23.3.2021 ist unser 2. Enkel Romeo auf die Welt gekommen.

Am 20.4.2021 der 3. Enkel Matheo


2021

Projekt 2021 abgeschlossen!

Ab 8. März neue Studioadresse
Himmelpfortgasse 14, 1010 Wien

4.2.2021

26.1.2021

14.1.2021


2020

Die Entwicklung des 7. Bezirkes ließ uns zum Entschluss kommen, den Studiostandort zu wechseln. Nach rund 40 Jahren Burggasse, Ecke Neubaugasse ein großer Schritt. 

Der Strukturwandel und die bevorstehende jahrelange U-Bahn-Baustelle bestärkten uns darin, den schon lange gehegten Wunsch, nach einen Standort im 1. Bezirk, in die Tat umzusetzen.

So haben wir im September 2020 das Projekt 2021 begonnen.

>> 18.9.2020 Lokal gefunden!!!

Nach einer kurzen aber intensiven Suche, war Eile geboten!

Der Standort hat eine lange Geschichte, um 1400 standen 2 Häuser auf dem Grund, eines war dem Schottenstift und eines der Stadt grunddienstbar.

1530 nach dem Tod von Wolfgang Heyner verfügte, dass sein Besitz nach seinem Tod verkauft werden und der Erlös an arme Leute verteilt werden solle. So kam es zur Errichtung der Heynerbastei (Wasserkunstbastei) mit Mitteln des Nachlasses.

Um 1700 wurde das alte Gebäude vom Braumeister Veit Weltischhofer erworben, abgetragen und durch einen Neubau ersetzt, der (wie das alte Haus) den Schildnamen "Zur ungarischen Krone" erhielt.

1902 wurde das heutige Haus nach Plänen von Heinz Gerl auf einer Grundfläche von 638 Quadratmetern errichtet. In dieses Gebäude zog die Apotheke "Zur goldenen Krone" ein, die seit 1927 auch den Namen "Apotheke Waldheim" führt. 1951 erwarb die "Austria, Versicherungs AG" (vormals "Krankenschutz, Erste allgemeine Krankenversicherungsanstalt AG") das Haus. Heute ist das Objekt teilweise im Besitz der Uniqa.

Quelle: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Himmelpfortgasse_14

>> 30.9.2020 Besichtigung und Angebot gelegt

Das Angebot ist abgegeben!

Bereits 2 andere Interessenten hatten Angebote gestellt - die Spannung stieg - wer bekommt den Zuschlag?

>> 22.10.2020 Mietvertrag unterschrieben - Boden ausgesucht

Der Umbau hatte bereits begonnen und wird auf unsere Zwecke umgeplant.

Die Umbauarbeiten sind schon voll im Gange.

Wenig Mauern, viele Steckdosen und viele Fotomotive.

26.11.2020 Coronabedingte Verzögerungen des Mietvertrages und ein paar wenige adaptionen und die Unterschrift ist getätigt.

Am selben Tag vor Ort die Bodenplatten ausgesucht!

ANORDNUNG der Bundesregierung zum Coronavirus!

>> 16.03.2020
Lock-Down

>> 04.05.2020
Wir dürfen wieder fotografieren. Mit Maske und mit Sicherheitsabstand von einem Meter. Das Betreten des Studios ist auch nur mit Maske erlaubt. Fotos aus Gründen der Hygenemaßnahmen
ausschließlich mit Termin!
Montag bis Mittwoch 10.00 bis 13.00 Uhr, Donnerstag Montag bis Mittwoch 13.00 bis 17.00 Uhr

>> 15.05.2020
Montag bis Donnerstag 10.00 bis 16.00 Uhr

>> 22.05.2020
LIK Vortrag nur online möglich

>> 01.06.2020
Gastronomie darf wieder öffnen.

>> 15.06.2020
Fall der Maskenpflicht, ausser in Öffis und Gesundheitsbereichen.
Montag bis Donnerstag 10.00 bis 16.00 Uhr

Weinwurm Fotografie
Wien 1, Himmelpfortgasse 14

beim Ronacher

Dienstag - Freitag 10-13 + 14-17:30 Uhr
oder nach Terminvereinbarung

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

+43 1 523 74 16

Volksbank Wien IBAN: AT13 4300 0406 8065 3017, BIC: VBOEATWW,
FN-Wien: 56850d, ATU: 15212909, DVR: 0889172

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